Sind deine Online-Umfragen barrierefrei?

Das sollten sie ab Mitte 2025 sein…

… denn im Juni tritt das Barrierefreiheits-Gesetz (AT) bzw. Barrierefreiheits-Stärkungs-Gesetz (DE) in Kraft.


Was bedeutet das für Planungsbüros? 🏙️

Laut aktuellem Stand¹ betrifft die neue Regelung auch Online-Umfragen im Rahmen von Bürger*innen-Beteiligungen, die von privaten Planungs-Unternehmen durchgeführt werden.


WHAAAAT?!? 😵
Keine Panik, so kompliziert ist es nicht.

1. Sind Kleinstunternehmen von der Regelung ausgenommen. Gemeint sind Unternehmen, die weniger als zehn Personen beschäftigen und einen Jahresumsatz von höchstens 2 Millionen Euro erzielen.

    2. Barrierefreiheit ist keine Raketenwissenschaft.

    Barrierefrei bedeutet, dass alle Personen – auch jene mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen – Umfragen selbstständig ausfüllen können.



    Umfragen müssen daher künftig:

    barrierefrei wahrnehmbar sein: Bilder haben einen Alternativ-Text, Schriften sind groß und kontrastreich, Emojis, Grafiken und Formatierungen sollten nicht oder nur sparsam eingesetzt werden (denn diese erschweren sehbehinderten Personen mit Screenreadern das Lesen)

    barrierefrei bedienbar sein: die Navigation ist über die Tastatur möglich, Abschnitte haben klare Überschriften, Fragen sind fortlaufend nummeriert, Buttons haben eine logische Beschriftung. Matrix-Fragen und Schiebe-Regler sind schwierig zu bedienen und sollten durch andere Frage-Typen (etwa Multiple Choice oder Eingabefelder) ersetzt werden.

    einfach verständlich sein: Die Fragen und Antworten beinhalten keine schwer verständlichen Begriffe oder Passagen, die Sprache ist klar und eindeutig.



    Gängige Umfrage-Tools wie Surveymonkey, 2ask oder LamaPoll stehen bereits in den Startlöchern und bieten Checklisten für barrierefreie Umfragen an.

    Und selbst wenn dich diese Nachricht nicht sonderlich freut, denk daran: „Barrierefreiheit ist essentiell für 10% der Bevölkerung, notwendig für 40% der Bevölkerung und komfortabel für 100%.“ Inclusion24

    Das ist doch ein Argument, oder?

    Also: sehen wir das neue Gesetz nicht als Hindernis für uns, sondern als Chance, Planung niederschwelliger zu machen! Damit wirklich alle Menschen etwas davon haben.

    ¹ Auskunft der Wirtschaftskammer Wien, Rechtsservice