Als Kind mochte ich Kindemenüs nicht.
1. Weil ich „Donald Duck“ nie essen würde.
2. Weil Kasnocken-Pfandl mit Pinzgauer Bierkäse selten zur Auswahl stand.
3. Weil ich keine Spezialbehandlung wollte. Ich wollte zeigen, dass ich mit normalen Portionen und Speisenamen gut zurechtkam. Kindermenüs waren für mich das Abbild von Unzulänglichkeit.
Heute geht es mir ähnlich: ich mache einen großen Bogen um extra Angebote. „Buchhaltung für Dummies“? Würde ich nie aufschlagen. Ich nehme „Buchhaltung von A bis Z“.
👉 Wäre es nicht richtig cool, wenn wir uns den Button „in einfacher Sprache lesen“ sparen könnten? Wenn unsere Texte so klar geschrieben wären, dass ohnehin die meisten Leute sie verstehen?
Und selbst wo es nötig und sinnvoll ist, eine zweite Version anzubieten, kann diese nicht wenigstens einen neutralen Namen haben? „Einfach“ klingt in diesem Kontext minderwertig und wie „Hier geht´s nach Schlumpfhausen!“. Dabei sind einfache Texte nicht nur verständlicher, sondern auch interessanter, präziser, genauer auf den Punkt.
Was meinst du? Kindermenü oder klare Sprache für alle?