Einfache Sprache ist wie Gendern: eine Haltung

Genderst du?

2025 muss ich diese Frage hier niemandem mehr stellen. 👍 Gendergerechte Sprache ist längst Teil unseres Alltags. Was sich früher noch ungewohnt angefühlt hat, ist heute selbstverständlich – und es wirkt fast seltsam, nicht zu gendern. Zumindest in unserer akademischen Bubble. Denn hier ist es normal geworden, niemanden aufgrund des Geschlechts auszuschließen.

Und doch schließt dieselbe Bubble täglich Menschen aus. ❌

Nicht wegen ihres Geschlechts, sondern wegen ihrer Sprache 💬. Wir kommunizieren kompliziert. Schwer verständlich.

❗❗ Laut einer Studie der Uni Hamburg sind 3/4 aller Behörden-Schriften und Firmen-Informationen in Sprachniveau C1 oder höher. Aber 93% der Menschen verstehen nur Sprachniveau B2 oder weniger. ❗❗

Einfache Sprache steckt heute dort, wo das Gendern vor ein paar Jahren war: Man erkennt das Problem, aber traut sich nicht so recht, es zu ändern. Könnte ja blöd klingen … 😶

Die gute Nachricht? Es bewegt sich gerade enorm viel:

✅ Unternehmen erkennen, dass sie ihre Produkte besser verkaufen, wenn sie verständlich kommunizieren.

✅ Öffentliche Aufträge gehen zunehmend an Büros mit Kompetenz in einfacher Sprache.

✅ Gesetze fordern verständliche Informationen.

Der Trend ist klar: Fachjargon und verschachtelte Sätze haben in der öffentlichen Kommunikation ausgedient.

Jetzt bleibt nur die Frage: Wer springt zuerst auf den Zug? Wer traut sich, Pionier*in zu sein – und dafür die Früchte zu ernten? 🍍🚀

Quelle: R. Beekveldt, Spaß am Lesen Verlag und „Level One Studie“, Uni Hamburg 2011