Auf der Strecke kommt es plötzlich zum Stopp.
Der Zug steht im Nirgendwo. Zwei Minuten vergehen. Nichts passiert. Vier Minuten. Die Passagiere schauen sich fragend um.
Sechs Minuten: Warum geht nichts weiter?
Sieben Minuten: Die Sitznachbarin scharrt mit den Füßen.
Acht Minuten: Zorniges Gemurmel bricht aus: Wo bleibt der Schaffner? Warum sagt uns niemand was? Panikartige Zustände machen sich breit. Dem Mann gegenüber tropft Schweiß von der Stirn.
Dann geht es weiter. Der Zug rollt an. Er holt die Verspätung auf. Alle kommen pünktlich ans Ziel.
Alternativ-Szenario: Der Zug wird langsamer.
Durch die Lautsprecher meldet sich der Zugführer. Freundlich erklärt er, dass es zu einem kurzen Stop auf der Strecke kommt. Weil der Zug zu früh dran und das Gleis im Bahnhof noch nicht frei ist. Man werde aber pünktlich ankommen.
Die Leute blicken kurz auf und widmen sich dann wieder ihrem Handy. (Dieses Szenario ist mir gestern passiert.)
Merkst du den Unterschied?
Gleiche Ausgangslage, gleiches Ende, einmal Ausnahmezustand, einmal business as usual.
All das kann Kommunikation!
Ich werde nicht müde zu betonen, wie wichtig es ist, Menschen mit klaren, verständlichen Informationen zu versorgen.
Nicht nur in der Bahn. „Was wird da vor meinem Haus gebaut?“ „Was soll die teure Solaranlage auf meinem Dach?“ „Wozu müssen sie schon wieder die Straße aufreißen?“
Unwissen schafft Angst und Skepsis. Wo keine Information ist, legen Menschen sich eigene Erklärungen zurecht:
„Wieder typisch Bahn: Ich werde bestimmt den Anschluss verpassen.“
„Da bauen sie mir ein Hochhaus vors Fenster.“
„Das treibt bestimmt die Betriebskosten nach oben.“
Wie wollen wir da Support für umweltfreundliche Maßnahmen schaffen?
Dabei gibt es für alles eine Begründung. Man muss sie den Menschen nur geben. Einfach verständlich und auffindbar.
Wann hast du dich das letzte Mal schlecht informiert gefühlt? Schreib’s mir gerne in einer Nachricht, ich würde mich freuen, von dir zu hören! ❤️