Ich habe aufgehört, das Wort „Workshop“ zu verwenden.
In den letzten fünf Jahren hatte ich das Vergnügen, einem Stadtteil neues Leben einzuhauchen. Es ging um einen Markt in Wien, der 2018 noch totgesagt war.
Jahr um Jahr verbesserte sich die Situation, dank des gemeinsamen Engagements von Marktstandler*innen, Politik und Verwaltung. Diese zusammen an den Tisch zu bringen und mit ihnen einen Plan zur Verbesserung des Viertels zu machen, war meine Aufgabe.
Nur: Dass die wenigsten Standler*innen etwas mit dem Begriff „Workshop“ anfangen konnten, musste ich erst lernen.
Na klar: Die meisten von ihnen verbringen ihren Alltag zwischen Gemüsekisten und analogen Bestell-Listen. Das Konzept „Workshop“ war ihnen schlichtweg unbekannt.
Seitdem überlege ich immer ganz genau, welches Wording ich verwende. Für manche Zielgruppen ist eine „Workshop“-Einladung kein Problem; andere werde ich damit nicht erreichen.
Ich habe fortan den Standler*innen von „gemütlichen Treffen mit den Kolleg*innen vom Markt, bei denen wir besprechen, wie es mit dem Viertel weitergehen soll“ erzählt. Und alle waren happy und sind gerne gekommen.
That easy.
Was waren deine Aha-Momente und wie habt ihr darauf reagiert? Schreib´s mir gerne in einer Nachricht!
Foto: Antonia Steiner, GB*