
Über 10.000 Werbebotschaften erreichen uns jeden Tag.
„Kauf dies!“
„Tu das!“
„Komm zu uns! Sonst verpasst du was!“
Auf Flyern. In Zeitungen. Auf T-Shirts. Im Internet.
Nach 24 Stunden erinnern wir uns nur noch an DREI*.
Wie sollen wir da die Aufmerksamkeit der Leute auf die wirklich wichtigen Dinge lenken?
Mit text-lastigen Papmphlets und Fachausdrücken, die niemand kennt?
Wenn es darum geht, dass Menschen ihre Stadt gestalten, muss ihnen die Einladung ins Auge springen. Kleben bleiben.
Mit Sprüchen wie: „Beim Beteiligungsverfahren mit Bürgermeister Unterwurm arbeiten wir gemeinsam an einer Zukunfts-Vision für den neu zu gestaltenden Bahnhofsvorplatz.“ erreichen wir keine begeisterten, ideensprudelnden Bewohner*innen.
Wir haben jedoch einen entscheidenden Vorteil gegenüber den meisten Produkten, deren Werbung wir sehen: Das Wohnumfeld ist den meisten Leuten wichtiger als die Farbe ihres Klopapiers.
Also heben wir den direkten Nutzen einer Teilnahme hervor. Schaffen wir Interesse. Wie wäre es mit:
„Neue Bänke bei der Busstation? Kühlende Bäume und ein Gastgarten? Tempelhüpfen für die Kleinen? Kommen Sie zum Stand am Bahnhofs-Platz! Wir freuen uns auf Ihre Ideen!“
Kurz. Knackig. Einfach. Herzlich.
Das würde zwar noch nicht den Hype um Cowboy-Stiefel und Dubai-Schokolade schlagen, aber bestimmt mehr Leuten in Erinnerung bleiben als ein langweiliger Behördenwisch.
PPS: Das Bild zeigt ein Projekt der Künstlergruppe Steinbrener/Dempf & Huber in Wien. Alle Werbebotschaften einer Einkaufsstraße wurden temporär mit gelbem Papier überklebt. Eindrucksvoll, nicht?
*Institut für Marketing und Kommunikation, 2014